Teil 4 der Artikelserie zum Zuhörtraining
Wenn Ihr Gegenüber konzentriert aufs Handy blickt und vielleicht sogar Text eingibt, während Sie sprechen, ist die Sache wohl klar. Aber nicht immer zeigen Menschen ihr Desinteresse an dem, was andere zu sagen haben, derart unverblümt und unhöflich. Zumeist sind die Zeichen subtiler.
Auch wenn ein gewisser Vorbehalt bei der Interpretation nonverbaler Signale immer zu empfehlen ist, weisen die folgenden Ausdruckweisen doch recht deutlich auf Unaufmerksamkeit hin:
- Unpassende Körperhaltung
Aufmerksame Zuhörer tendieren dazu, sich körperlich dem Sprecher zuzuwenden und stabil in dieser Pose zu verbleiben. Wer sich also zurücklehnt, wegdreht oder am Stuhl schaukelt schenkt Ihnen wohl nicht die volle Aufmerksamkeit.
- Fehlender Augenkontakt
Augenkontakt signalisiert Aufmerksamkeit. Wenn er fehlt, kann das Unaufmerksamkeit signalisieren, aber auch ein Zeichen von Schüchternheit oder Unsicherheit sein.
- Unpassende Mimik
Ein Stirnrunzeln ganz ohne Anlass, ein Lächeln wo nichts spaßig ist, ein Ausdruck von Konzentration bei Nebensächlichkeiten – da hört jemand nicht hin und spielt Ihnen die Aufmerksamkeit nur vor.
- Kein Kopfnicken
Ein leichtes, oft nur angedeutetes Kopfnicken ist ein nonverbales Signal an den Sprecher, weiterzureden. Fehlt es völlig, wartet Ihr Gegenüber einfach nur darauf, dass Sie ans Ende kommen.
- Spielen mit Gegenständen
Drehen an der Uhr, Fummeln mit Schreibwerkzeug und ähnliche Verhaltensweisen signalisieren Ungeduld.
- Selbstmassagen
Wer sich den Nacken oder den Kopf reibt, während Sie sprechen, ist möglicherweise verspannt, ziemlich sicher aber unaufmerksam.
- Ratgeber und Selbstdarsteller
Zu guter Letzt noch ein verbales Signal der Unaufmerksamkeit: Wer sehr schnell mit guten Tipps zur Stelle ist oder von eigenen Erfahrungen erzählt, noch bevor Sie Ihre Argumentation abschließen konnten, will das, was Sie zu sagen haben, ganz einfach nicht hören.
Erkennen Sie manche dieser Signale häufig an Ihren Gesprächspartnern oder an sich selbst? In beiden Fällen lohnt es sich, den Ursachen auf den Grund zu gehen und eine Veränderung herbeizuführen.